China/Hong Kong Eine Umfrage unter Chinesen über Schulmedizin/TCM ergab, daß die Mehrheit der Chinesen entweder TCM vorzieht oder in die Kombination der beiden Systeme der Schulmedizin vorziehen würde. Als Grund gab die Mehrheit der Befragten an, daß die Nebenwirkungen der TCM gering seien und eine dauerhafte Heilung erzielt werde. Nachdem die chinesische Regierung beschlossen hat, ab diesem Jahr für die jedes Jahr mit Uniabschluß ausgebildeten westlichen und TCM-Ärzte zusätzlich ein Staatsexamen ähnlich dem unseren einzuführen, wird auch in Hong Kong so verfahren. Alle der 7000 in Hong Kong arbeitenden TCM-Ärzte der vorigen Jahre sind davon ausgenommen. In Hong Kong waren durch den britischen Einfluß zuvor überhaupt keine Regeln vorhanden, so daß praktisch jeder Autodidakt eine Praxis eröffnen konnte. Kanada Nach Australien, wo die Bemühungen um einen legalen und offiziellen Status der TCM in vollem Gange sind, will nun auch Kanada an der Legalisierung chineischer Arzneien arbeiten. Bislang wurden diese entweder als Nahrungsmittel ohne Überprüfung oder als Arzneimittel mit extrem teurenUntersuchungen und Wirksamkeitsnachweisen eingestuft. Die geniale Lösung des Parlamentes ist es nun, eine dritte Kategorie für chinesische Arzneimittel zu kreieren. Dazu wurden 6.6 Millionen Dollar für Forschung bereitgestellt. Vielleicht sollten wir doch nach Kanada auswandern? TCM-Forschung: (Aus USA und SCHWEDEN, wer gibt in Deutschland schon Geld für TCM-Forschung aus?) GEBURTSSCHMERZ In Schweden wurde der Einsatz von Akupunktur als Alternative zu Epiduralanästhesie, NO2, u.a. Anästhetika an 90 Gebärenden getestet. In der Kontrollgruppe, die in Alter, Schwangerschaftstadium, und Kaiserschnittrate gleich lag, kamen nur 13 Frauen (14%) ohne Schmerzstillung aus, während in der Akupunkturgruppe 52 Frauen (58%) auf andere schmerzstillende Methoden verzichteten. Von den 90 Frauen dieser Gruppe erklärten 85 (94%), sie würden bei der nächsten Geburt wieder Akupunktur einsetzen wollen. (Acupuncture Electrother. Research, 23(1):19-26 1998). TAI JI UND BLUTDRUCK Eine Studie des Johns Hopkins Medical Instituts in Baltimore, Maryland fand heraus, daß (Yang style) Tai Chi Chuan (Taijiquan) den Blutdruck in älteren Patienten gleich gut senken kann wie aerobische Übungen, dabei jedoch die Herzfrequenz nicht erhöht: Eine Gruppe von 62 übergwichtigen Hypertonikern über 60 machten drei Monate lang (30-45min./4-5 Mal wöchentlich) entweder leichte Körperübungen oder Tai Chi Chuan. Der Blutdruck sank nach 3 Monaten um durchschnittlich 8.4mm in dieser Gruppe, während die Aerobicgruppe um durchschnittlich 7mm fiel. Der diastolische Druck sank um 3.2 mm Hg (Tai Chi) und 2.4 mm Hg (Aerobic). Die Herzfrequenz der Tai Chi Gruppe veränderte sich nicht wesentlich. Journal of the American Geriatrics Society 1999;47:277-284). HE GU UND ZAHNSCHMERZ Während der Kanadische Neurochirurg Penfield schon in den 50 Jahren einen Zusammenhang zwischen verschiedenen anatomisch nicht verbundenen Körfperteilen herausfand und die berühmte "Penfield-Map" zeichnete, ging der amerikianische Gehirnforscher Ramachandran einen Schritt weiter und fand experimentell an Patienten mit "Phantomgliedern" heraus, wie diese mit anderen Stellen des Körpers im Gehirn gekoppelt waren. So lag die Empfindlichkeit der Hand z.B. im unteren Gesicht (Unterkiefer) und auf der Schulter. Ein Versuch in Massachusetts, USA benutzte nun die Funktionale Kernspintomographie (FMRI) um herauszufinden, welche Stellen im Gehirn bei den Akupunkturpunkten Hegu Di-4 und Mg-36 gereizt wurde. Interessanterweise fand man heraus, daß He Gu, der Punkt an der Hand nicht nur das "Hand" Gebiet des Gehirns, sondern auch das "Gesicht" Gebiet stimulierte, was seinen Einsatz bei Schmerzen im Gesicht und Unterkiefer rechtfertigt. (Functional Mapping of Human Brain During Acupuncture with MRI Imaging Somatosensory Cortex Activation by Hui Kathleen K.S., Liu Jing, Kwong Kenneth K. of MGH-NMR Center, Department of Radiology Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Charlestown, MA, USA. and East-West Immune Institutue, Winchester, MA, USA). ZHI YIN UND AUGEN Eine ähnliche Studie untersuchte mit FMRI den Zusammenhand von Zhi Yin Bl-67 und dem Auge. Prof. Zang-Hee Cho, Professor für Radiologie an der University of California benutzte Blitzlichtstimulation um die Augenfunktion von 12 freiwilligen Probanden vor und nach der Nadelung von Zhi Yin zu testen. Die Funktionale Kernspintomographie (FMRI) ergab, daß der Bereich verantwortlich für Sich im Gehirn nach der Nadelung von Zhi Yin stimuliert wurde, während eine Nadelung der gegenüberliegenden, medialen Fußseite keine solche Reaktion ergab. Newsflash Nummer 7: Der internationale Kongress für TCM in Rothenburg ob der Tauber am 12.-16. Mai ist der 30. TCM-Kongress der Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. Zu den Themen: Formen der Schleimerkrankungen und Hautkrankheiten. Auch dieses Jahr kommen wieder die deutschen und internationalen Koryphäen der chinesischen Medizin. Darunter Bernhard Riemer (Berlin), Gerhard Pettenkofer (Geisenfeld), Dr. Christoph Kunkel (Fulda), Dr. Erich Wühr (Kötzting), Dr. Steven Clavey (Australien), Herbert Hanko (München), Dr. John Scott (USA), Barbara Kirschbaum (Hamburg), Stephen Birch (Niederlande), Suzanne Harper (London), Mazin Al-Khafaji (England), Rolf Rothe (Berlin), Peter Firebrace (London), Dr. Dominique Hertzer (Utting/Ammersee), Michael Noack (Berlin), Helmut Magel (Wuppertal), Astrid Kratz/Nils von Below (Offenbach/Frankfurt), Dr. John Scott (USA), John Tindall (London), Prof. Fu Yuanmou (China), Herbert Vater (Tönning), Annette Jonas (Hamburg), u.v.a. http://www.naturheilkunde-online.de/agtcm/Rothenburg1999.htm Unser Dauerthema Tee - Diesmal: "Grüner Tee - Gut oder
Böööse?" Klatschkolumne: Pop-Sängerin Björk schwört auf TCM Die isländische Pop-Sängerin Björk reist zu keinem Konzert ohne ihre TCM-Arzneien um sich und ihre Lungen zu schützen, nachdem ihr vor einem Fernsehauftritt mit Rachenentzündung ein Akupunkteur eine chinesische Fertigarznei verabreichte, die sofort den Schmerz und innerhalb einer Stunde auch die Entzündung beseitigte. Seither begleitet sie die chinesische Pflanzenarznei auf Reisen. Sie sagte in einem Interview: "Obwohl ich nicht behaupte, daß alle alternative Medizin funktioniert, muß ich sagen daß Chinesische Medizin für mich funktioniert." Newsflash Nummer 6: Neues von Ötzi (Siehe auch News #3) Die Spekulationen um 1991 entdeckten den Österreichisch-Italienischen Eismann hören
nicht auf: Eine proktologische Untersuchung (KEINE SATIRE!!) ergab einen Befall des Darms
mit Trichuris trichiura (Peitschenwurm), die unser wackerer Gletscherwanderer auch selbst
mit dem Pilz Piptoporus betulinus behandelte. Dessen Öle wirken laxativ und vermifug.
Damals war diese Behandlung alledings noch nicht "alternativ" - es gab ja keine
anderere. QUELLE: The Lancet 1998;352:1864. Neues vom Tee (Siehe auch News #1)Auch der grüne Tee, über den wir im Newsflash Nr. 1 (siehe ganz unten) berichteten, macht wieder Schlagzeilen: Charles Y-F. Young, Ph.D. und Forscher der Purdue University in den USA haben nun herausgefunden, wie der grüne Tee das Krebswachtum hemmt. Der nur im grünen Tee vorkommende Wirkstoff EGCG, eine Art von Teekatechinen (Polyphenole) zeigte in einer Studie eine enzymatische Wirkung auf Krebszellen in Prostata, Colon, Brust und Lungen, wobei nicht nur eine wachstumshemmende, sondern sogar ein krebszellabbauender Effekt festzustellen war. Die Oxidation bei schwarzen und halbfermentierten Tees zerstört jedoch diesen aktiven Wirkstoff zum großen Teil, was erklärt, weshalb die Beste Wirkung bei grünem Tee zu verzeichnen war. Dieser enthält bis zu 30% des Wirkstoffs. Die japanischen Forscher Ishikawa, Suzukawa und Ito berichteten in einer Studie über einen anderen positiven Effekt des Teegenusses: Die durch diesen Erhöhte Aufnahme der Flavonoide Catechin und Theoflavin senken das Risiko von Erkrankungen der Koronararterien durch Senkung der Arteriosklerosegefahr. Die Resultate zeigten, daß die beiden Flavonoide in vitro die Präoxidationszeit des LDLs verlängern und sich die Zeit vor der LDL-Oxidation ebenso in vivo nach 4 Wochen täglichen Teegenusses deutlich verlängerte. Somit kann die Plaquebildung in den Koronararterien verringert werden. QUELLE: American Journal of Epidemiology 1999;149:162-167. Gingko besser gegen Alzheimer als herkömmliches Medikament EGb-761, ein standardisierter Extract der Blätter von Ginkgo biloba, die zum Arzneimittelschatz der chinesischen Medizin gehören und u.a. bei Blutstase verwendet werden, zeigte sich in einer offenen, unkontrollierten US Studie, welche Tetrahydroaminoacrin und den Gingko-Extrakt im Vergleich gegen Alzheimer einsetzte, als überlegen. Obwohl beide Medikamente bei den älteren Patienten als "Kognitive Aktivatoren" wirkten, was sich in einer Erhöhung der Cerebral-EEGs-Aktivität von 7.5 auf 13 cps und Verminderung der langsamen Freuquenzen zeigte, erzielte Gingko diesen Effekt in einer höhen Personenzahl und wirkte besonders gut in einer langfristigen Gabe bei Personen mit erhöhter Reizantwort bei der Erstgabe. QUELLE: Itil T, Ahmed I, Le Bars P, et al. "The pharmacological effects of Ginkgo biloba (GB), a plant extract, on the brain in comparison to Tacrine." Psychopharmacology Bulletin 1996;32(3):459. Newsflash Numero 5: Kongreßbericht zum 2. Weltsymposium der traditionellen chinesischen Orthopädie in Peking vom 20. –23.10.1998 Von Jürgen Bachmann Zum o.g. Termin fanden sich 500 Teilnehmer aus 23 Staaten zusammen, um im Verlauf dieser Zeit den derzeitigen Stand der traditionellen chinesischen Orthopädie als einer besonderen Profession innerhalb der traditionellen chinesischen Medizin zu diskutieren. Der Kongreß wurde eingeleitet durch den Altvorderen, Herrn Professor Shang Tianyu, dem Inauguratoren der kombinierten traditionellen chinesischen und westlichen Frakturbehandlung, einer Besonderheit der Medizin Chinas, die in den späten 50-iger Jahren die Integration traditioneller und westlicher Verfahren in der Orthopädie und Traumatologie einleitete. Die stärkste ausländische Delegation kam aus Amerika, insbesondere Kalifornien, wobei auch hier mehrheitlich Kolleginnen und Kollegen chinesischer Abstammung vertreten waren. Entsprechend der Stärke der Delegation und dem Verbreitungsgrad traditioneller chinesischer Orthopädie in Kalifornien wird das 3. Symposium im Jahre 2000 in San Francisco stattfinden Nach den ausführlichen Eröffnungsfeierlichkeiten am Morgen des 20. Oktober und
Darstellungen der Situation der chinesischen Orthopädie im Westen wurde das
Plenumsprogramm mit Vorträgen zur Femurkopfnekrose, zur chronischen Osteomyelitis und zu
Verfahren mit einer Grundlage von Akupunkturpunkten und Leitbahnen eingeleitet. Die
Hauptthemenkreise umfaßten darüberhinaus auch weitere Nadeltechniken, wie Bluten-Lassen,
aber auch klinische Fragestellungen zur Osteoporose, zur Frakturbehandlung, chronischer
Ansatztendinosen und Schmerzsyndromen im Bereich der Wirbelsäule, sowie der Anwendung von
Tuina, medizinischen Geräten und chinesischen Arzneimitteln. Aufgrund der Fülle der
Beiträge erfolgte ab dem 21.Oktober 98 nachmittags eine Aufteilung in unterschiedliche
Arbeitsgruppen: Beeindruckend an den klinischen Berichten waren immer wieder die hohen Fallzahlen. Allerdings muß einschränkend gesagt werden, daß dabei die klinischen Erfahrungsmitteilungen im Vordergrund standen, Vergleiche zwischen randomisiert zugeteilten Therapieverfahren fanden sich kaum. So war der Kongreß insgesamt von einer Bestandsaufnahme einer stark erfahrungsheilkundlich geprägten chinesischen Orthopädie traditioneller Art dominiert. Auffallend hierbei war, daß immer wieder die Modalitäten von Reiztherapien, der Immobilisation versus funktioneller Mobilisation, der Besonderheiten manuellenrVerfahren und chinesischen Pharmaka im Sinne eines komplexen Therapieschemas angesprochen wurden. Insgesamt ergab sich eine eindrucksvolle Bandbreite in klinischer Erfahrung. Die Therapieangaben waren nur in sehr unterschiedlicher Weise konkret formuliert: Teilweise wurde lediglich der Hinweis gegeben, daß es sich um geheime Rezepte handele, die in der siebten oder achten Generation weitergegeben worden sein, teilweise recht konkret die Zusammensetzung von Kräuterrezepturen bzw. die Konstruktion von äußeren Hilfsmitteln oder auch die Auswahl von Akupunkturpunkten angegeben. Aus hiesiger Sicht interessant ist darüber hinaus, inwieweit im Rahmen von Studien die klinischen Erfahrungsberichte zur TCO und insbesondere der Anwendung von Arzneimitteln klinisch überprüft werden könnten. So ist z.B. im Rahmen des jetzigen Kongresses eine Rezeptur zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen vorgestellt worden, die bei offensichtlich recht günstiger Darstellung der Nebenwirkungsrate innerhalb von 3 Monaten zu einer deutlichen Reduktion von Schmerz und Schwellung der entzündeten Gelenke führte. Für den westlichen Betrachter war es nicht immer einfach, die Ergebnisse im vollen Umfang zu erfassen. Dies nicht nur, weil die Kongreß-Sprachen Englisch und Chinesisch nicht simultan, sondern abschnittsweise im Dialog bei einzelnen Vorträgen realisiert wurden, sondern auch, weil die Medienaufbereitung und bildlichen Darstellungen für die Größe des Saales deutlich zu klein konzipiert waren. Der Kongreß hatte neben der Zielsetzung, eine Bestandsaufnahme zu leisten sicherlich auch den poitischen Zweck, die Professionalisierung innerhalb der chinesischen Medizin und den Prozeß der Profilierung einzelner Fachgebiete voranzutreiben. Dies entspricht einer Entwicklung, die auch in der modernen Medizin seit Jahrzehnten zu immer feineren Spezifikationen geführt hat. Bezüglich der chinesischen Medizin erscheint dies um so mehr berechtigt, als hier historisch verschiedene Traditionsstränge vorliegen und auch hinsichtlich des therapeutischen Spektrums und der konkreten klinischen Anwendung sicherlich fachspezifische Besonderheiten in der Orthopädie und Traumatologie vorliegen. Durch die Nähe zur physikalischen Therapie und Rehabilitation sowie die starke Orientierung am unmittelbaren Therapieeffekt hinsichtlich Beweglichkeit, Schmerz, Schwellung, Belastbarkeit etc. ergibt sich eine konzeptionelle Nähe zur westlichen Orthopädie und Rehabilitation sowie auch Unfallheilkunde. Dementsprechend liegen hier wahrscheinlich bessere Voraussetzungen für eine integrative Aneignung von Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin vor, als in anderen medizinischen Fachgebieten. Aus den Darstellungen der amerikanischen Kollegen wurde allerdings deutlich, daß diese Zielsetzung nicht für alle Länder und Situationen gleichbedeutend sein kann. Die dortige Situation ist stärker davon geprägt, daß für kulturell identifizierbare Bevölkerungsgruppen eine Versorgungsstruktur entsteht, so daß z.B. es als Erfolg angesehen wurde, daß für Australien im Sommer d.J. eine offizielle Registrierung von Therapeuten der traditionellen chinesischen Orthopädie angekündigt worden war. Der Zugang zur medizinischen Versorgungsstruktur ist unter diesen Bedingungen für Behandler mit lediglich traditionellen chinesischen medizinischen Abschluß attraktiv. Im Bereich der mittel- und westeuropäischen Länder stellt sich die Situation allerdings sicherlich anders dar: hier wird zu definieren sein, welche therapeutischen Verfahren der chinesischen Orthopädie professionell einer ärztlichen Leistung zugeordnet werden können, welche Fachgebiete hier anzusprechen sind, insbesondere was unfallchirurgische, was orthopädische Aufgabengebiete anlangt und schließlich auch, welche der in der traditionellen chinesischen Orthopädie angewandten manuellen Verfahren Leistungen der Physiotherapeuten und Masseure, welche Verfahren Leistungen der ärztlichen Kunst sind. Aus mitteleuropäischer Sicht ist anzuraten, diesen Professionalisierungsprozeß aktiv zu begleiten. Im Bereich der Akupunktur sind hierfür bereits wesentliche Voraussetzungen geschaffen worden, sie ist Teil der ärztlichen Heilkunde geworden. Für den Bereich der manuellen Medizin, einem weiteren Kernbereich der chinesischen Orthopädie sind die professionellen Aufgabengebiete noch zu definieren. Dies drängt, da im Rahmen unserer Versorgungsstruktur die parallele Existenz einer chinesischen Orthopädie unabhängig von Medizin und Physiotherapie nicht wünschenswert erscheint. Insofern kann es im Rahmen einer weltumspannenden chinesischen Orthopädie nicht darum gehen, einem hegemonialen Anspruch aus ihrem Mutterland genüge zu tun, sondern für die spezifischen Versorgungsstrukturen angemessene Konzepte zu entwickeln. Gleichermaßen ist zu wünschen, daß die wissenschaftlichen und didaktischen Erkenntnisse der westlichen Medizin befruchtend auf die nächsten Symposien zur traditionellen chinesischen Orthopädie einwirken. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors Newsflash Numero 4 Was schon die Altvorderen in China wußten (Motto: Aus alt mach neu) In den späten 80ern entdeckte Dr. Huang in Shanghai aufgrund einer alten klassischen Rezeptur die Wirkung des toxischen chinesischen Malariamittels Pi Shuang (Arsenicum sublimatum) bei Leukämie. Aufgrund seiner klinischen Erfahrungen, stellten zwei Aerzte aus Harbin und Shanghai weitere experimentelle Forschung an, und veröffentlichten 1997 ihre Forschungsergebnisse, in welchen die Hemmung der übermäßigen Leukozytenbildung durch Arsen bei Leukämie dargestellt und bewiesen wurde. Doch diese 2000-jährige Vorgeschichte bleibt unerwähnt: Arsen, eigentlich ein giftiges Metall, hat sich jetzt in der Behandlung bestimmter Formen der Leukaemie als wirksames Medikament erwiesen. Dies berichten amerikanische AErzte nach der Behandlung von zwoelf Leukaemie-Patienten. Die Betroffenen waren an der akuten myeloischen Leukaemie erkrankt. Waehrend der Behandlung erhielten die Patienten taegliche Infusionen von bis zu 0,06 Milligramm Arsen je Kilo Koerpergewicht. Bei elf Erkrankten besserte sich der Zustand innerhalb von 40 Tagen, die Produktion weisser Blutkoerperchen normalisierte sich.Quelle: The New England Journal of Medicine, 5.11.98 (Forschung:Raymond Warrell Jr., Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York) Im 7. Jahrhundert stellte der "König der Arzneikunst" Sun Si-Miao in seinem Qian Jin Yi Fang, Kapitel "Bi Gu" (Über das Fasten) die lebensverlängernde Wirkung des Nadelbaumharzes fest. 13 Jahrhunderte später stellt man fest, daß die indirekte Ursache von 70% aller Todesursachen, die Arteriosklerose durch einen Auszug aus Nadelbaumharz wirksam verhindert werden kann, doch die dreizehnhundertjährige Vorgeschichte bleibt unbekannt: Researchers are investigating a natural substance derived from pine trees. When added to a margarine, it may actually help lower your cholesterol. We asked for an explanation from Mayo Clinic endocrinologist and lipid expert Tu T. Nguyen, M.D., who is leading a team researching a margarine fortified with plant sterols. According to a study in the Nov. 16, 1995, issue of the New England Journal of Medicine, among people using the margarine for 1 year there was a decrease in total cholesterol of 10 percent and a decrease in LDL of almost 15 percent. Oasis: What are plant sterols? Dr. Nguyen: Plant sterols are natural components of vegetable fats and oils. Sitosterol is a type of plant sterol, and the hardened form of sitosterol is called sitostanol, which has a demonstrated cholesterol-lowering effect and can be incorporated into food. Oasis: What is sitostanol ester? Dr. Nguyen: This is a form of sitostanol that can lower cholesterol more effectively because it is a fat-soluble form. As such, it can be added to different types of food ” in particular the fatty part of food ”without changing the physical properties or taste. From: Mayo Health Service21.10. 1998 Im 4. Jahrhundert empfahl Ge Hong zur "Impfung" bei Tollwut das Auftragen eines Breis aus dem Gehirn des tollwütigen Hundes und begründete damit die erste Impftheorie. Der gleiche Autor empfahl auch die Pflanze Artemisia capillaris (Qing Hao) zur Bekämpfung von Malaria. Heute wird der Auszug Artemisin bei Medikamentenresistenter Malaria in vielen Tropengebieten eingesetzt. Wer aber vor eineinhalb Jahrtausenden als erster diese Therapie empfahl, bleibt ungerühmt: Wie z.B.von K.Senior in Mol Med Today 1996 Feb;2(2):60-4 unter "Pharmaceuticals from plants: promises and progress." oder Davis TM, Martin RB in: Epidemiol Infect 1997 Aug;119(1):61-9 unter "Clearance of young parasite forms following treatment of falciparum malaria in humans: comparison of three simple mathematical models." Vor mehr 2000 Jahren entdeckten unbekannte Therpeuten den Zusammenhang zwischen Milz und Immunsystem, und empfahlen zur Stärkung des Wei-Qi (Abwehr-Qi) immunstimulierende Pflanzen wie Astragalus und Ginseng (Huang Qi, Ren Shen). Außer uns wenigen TCM-Kundigen kennt jedoch kaum einer diese jahrtausendalten Wirkungen. Wieviele ungenannte, vergessene Therapeuten wären es würdig wieder gelesen zu werden, wieviel altes Wissen gibt es zu neu zu entdeckten und wieviele Schätze erneut zu heben, wenn man sich nur die Mühe macht, danach zu suchen... Newsflash Numero 3 Schon Ötzi beim Akupunkteur Newsflash Numero 2 Newsflash Numero 1 |
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